Gute Gasthäuser an der Nordsee und in Hansestädten

Seite

 

 

Schöne Orte

Von bodenständig-ländlich bis weltläufig-urban

 Von Erwin Seitz

Eine Reise von Sylt über Hamburg und Bremen nach Norderney. Empfehlungen für Ausflüge und Touren. Inhaltsverzeichnis im Anhang.

 

Als sei´s der Süden – Strandkörbe auf Sylt. Das Gasthaus heißt auf Sylt Strandwirtschaft, Friesenstube, Fährhaus oder Landhaus. Die Schätze der Nordsee und des Wattenmeers heißen Auster, Miesmuschel, Nordseekrabbe, Hering, Scholle, Seezunge, Steinbutt und Kabeljau, hinzu kommt das Salzwiesenlamm hinter dem Deich, ebenso die Rinder-Färse oder der Friesische Ochse im Marschland

Sylt I

am Weststrand,

von Nord nach Süd

Onkel Johnny´s Strandwirtschaft, Wennigstedt, www.onkeljohnny-sylt.de

Alte Friesenstube, Westerland, www.altefriesenstube.de

JM, Westerland, www.jmsylt.de

Sansibar, Rantum, www.sansibar.de

Taatjem Deel, Rantum, www.taatjemdeel.de

 

Entdeckung der freien Natur für die Stunden der Muße und Erholung: Partie auf Sylt, von Hugo Mühlig, 1911

Sylt II

am Wattenmeer

Unesco-Welterbe,

von Nord nach Süd

Königshafen, List, www.koenigshafen.de

Selmer´s im Fährhaus Sylt, Munkmarsch, www.faehrhaus-sylt.de/selmers

Oma Wilma Heimatküche, Keitum, www.omawilma.de

Salon 1900, Keitum, www.salon1900.de

Landhaus Severin´s, Morsum, https://www.landhaus-severins.de

Siebzehn84, Landhaus Stricker, Tinnum, www.landhaus-stricker.com/de/genuss/siebzehn84

 

Als sei man im Unendlichen angelangt: Pfahlbau am Strand von Sankt Peter-Ording mit dem Lokal Salt & Silver am Meer, Fischgrill und Strandbar. Es gibt Nordsee-Austern, Scholle, Steinbutt, aber auch vegetarische Mezze und gegrilltes Gemüse
© Stefan Petri, Quelle, Lizenz

Nordfriesland

Unesco-Welterbe Wattenmeer

Salt & Silver am Meer, St. Peter-Ording, https://saltandsilver.de/restaurant/salt-silver-am-meer

Esszimmer im Hotel Seeblick, Norddorf, Amrum, https://www.seeblicker.de/genuss

Namine Witt, Nieblum, Föhr, www.naminewitt.de

Roter Haubarg, Witzwort, www.roterhaubarg.de

 

Ostseefjord Schlei

Gasthof Alt Sieseby von 1867, Thumby-Sieseby, www.gasthof-alt-sieseby.de

Odins Haithabu, Basdorf, www.odins-haddeby.de

Strandleben, Schleswig, https://strandleben-schleswig.de

Schleiperle, Arnis, im Winter geschlossen, https://www.schleiperle-arnis.de

 

Dithmarschen, Holstein im Westen

Zur Alten Post, Büsum, www.zur-alten-post-buesum.de

Lindenhof 1887, Lunden, www.lindenhof1887.de

 

Holstein im Osten

Flygge, Kiel, www.flygge-kiel.de

Kaufmannsladen im Hotel Kieler Kaufmann, https://www.kieler-kaufmann.de

Forsthaus Hessenstein, Panker, www.forsthaus-hessenstein.com

Ole Liese Wirtschaft im Gut Panker, Panker, www.ole-liese.de/restaurants/ole-liese-wirtschaft

Melkhus im Gut Immenhof, Bad Malente-Gremsmühlen, www.gut-immenhof.de/melkhus2024

Bootshaus Weissenhaus, Wangels, https://www.weissenhaus.de/kulinarik/bootshaus.html

 

Backstein-Treppengiebel in geometrischer Ordnung: das Haus der Schiffergesellschaft in Lübeck, errichtet 1553, seit dem 19. Jahrhundert ist die hohe Halle im Erdgeschoss ein bekanntes Gasthaus. Ausgezeichnet schmeckt der Hering bzw. Matjes, der die Hanse einst reich gemacht hatte, fein ergänzt von anderen Sachen der norddeutschen Küche, Krabbensuppe, Aalsuppe oder veganer Linsensuppe. In der Wintersaison gibt auch Grünkohl mit Pinkel und dergleichen
© Autor, Quelle, Lizenz

Lübeck

Unesco-Welterbe Altstadt

Schiffergesellschaft, www.schiffergesellschaft.de

Fangfrisch, https://fangfrisch-luebeck.de

Schlumachers, www.schlumachers.de

 

Unesco-Welterbe: Die Hamburger Speicherstadt, ein Ort, wo einst Kolonialwaren lagerten, insbesondere Kaffee, Tee und Gewürze – im Hintergrund die Elbphilharmonie. Die örtliche Gastronomie bietet natürlich Fisch an. Ein Klassiker: der Hamburger Pannfisch, traditionell mit drei Filets, Scholle, Kabeljau, Aal oder Hering, dazu körnige Senfsoße und Bratkartoffeln. Gleichzeitig wird die Vegane Bowl immer beliebter, quasi als ein Konzentrat an gesunden Dingen, Gemüse, Obst, Samen, Nüssen, Pilzen, feinem Öl. Vor der Stadt liegt südlich der Elbe das Alte Land als bekanntes Anbaugebiet für Obst und Gemüse, wie gemacht für vgane Gerichte, etwa für ein Gemüse-Erdnusscurry – serviert im Gasthaus Schönes Leben Speicherstadt. Es macht Sinn, an diesem Ort Überseeware, Erdnuss, Curry, Kokosmilch, mit dem Gemüse aus dem Umland zu verbinden und dazu Grünen Tee anzubieten – das ist die Ökonomie der Nähe, verbunden mit dem Blick über den Tellerrand
© Autor, Quelle, Lizenz

Hamburg I

Innenstadt

Altstadt, Neustadt, Hafencity

mit Unesco-Welterbe Speicherstadt & Kontorhausviertel

Schönes Leben Speicherstadt, https://www.schoenes-leben.com/speicherstadt

Carls an der Elbphilharmonie, Brasserie und Bistro, https://www.carls-brasserie.de

Buddels Gasthaus, Deichstraße, www.buddels.de

Café Paris Hamburg, www.cafeparis.net

Brasserie im Tortue, www.tortue.de

Berliner Bahnhof, in den Deichtorhallen, https://www.berlinerbahnhof.com

 

Hamburg II

Um die Innenstadt herum

Zum Alten Lotsenhaus, Övelgönne, an der Elbe, www.zum-alten-lotsenhaus.de

Hummer Pedersen, Bistro am Fischereihafen, www.hummer-hamburg.com

Kleine Brunnenstraße 1, Ottensee, https://www.kleine-brunnenstrasse.de

XO Seefoodbar, St. Pauli, https://www.thisisxo.de

Öchsle, Eimsbüttel, www.oechsle-restaurant.de

Heimatjuwel, Eimsbüttel, https://heimatjuwel.de

Stüffel, Eppendorf https://restaurantstueffel.de

Cornelia Poletto, Eppendorf, https://cornelia-poletto.de/pages/restaurant

Wolfs Junge, Uhlenhorst www.wolfs-junge.de

Cox, St. Georg, https://www.restaurant-cox.de

 

Region Hamburg

Gutsküche Wulksfelde, Tangstedt, www.gut-wulksfelde.de

Röhms Deli, Lüneburg, www.roehmsdeli.de

 

Aus der Zeit fallen oder, umgekehrt, Zeit finden – in der leicht geschwungenen, leicht farbigen und offenen Landschaft der Lüneburger Heide. Hier die Landschaft bei Wilsede nach dem Regen, von Arnold Lyongrün, 1911. Man erkennt, etwa in der Mitte, einen Schäfer mit seinen Schafen, den regionaltypschen Heidschnucken, denen das Heidefutter ein ganz eigenes Aroma verleiht, zwischen Lamm und Reh. Seit einigen Jahren wird die Heidschnucke wieder als lokale Delikatessen in Gasthäuser angeboten – Landschaftspflege und Feinschmeckerei verbinden sich. Nicht weit von Wilsede entfernt, findet man, mitten im Naturpark, Gasthäuser im traditionellem Fachwerkhausstil mit Halbwalmdächern, wie den Hof Tütsberg und den Haverbeckhof, wo die Heidschnucken geschätzt werden

Naturpark Lüneburger Heide I

Nordheide

Hotel Hof Tütsberg, Schneverdingen-Heber, https://www.tuetsberg.de

Hotel Landhaus Haverbeckhof, Bispingen, https://www.haverbeckhof.de

Zum Lindenhof, Marxen, www.landhaus-zum-lindenhof.de

Henry`s im Hotel zur Eiche, Buchholz, https://www.zur-eiche.de

 

Naturpark Lüneburger Heide II

Südheide

Schäferstuben in Niemeyers Romantik Hotel, Faßberg-Müden, https://www.niemeyers-posthotel.de/kulinarik/schaeferstuben

Gutshof im Oertzetal, Hermannsburg-Oldendorf, https://www.gutshof-im-oertzetal.de

WildLand, Hornbostel-Wietze, www.wildland.de

Pades, Verden an der Aller, www.pades.de

Unesco Welterbe: der Bremer Ratskeller im Bremer Rathaus – ein bürgerliches Zeugnis von Zutrauen und Tüchtigkeit, Kunstsinn und Wohlergehen, ursprünglich errichtet um 1405/10, später, um 1600, umgebaut im Stil prachtvoller Weser-Renaissance. Der Keller war von jeher Weinkeller und gastronomischer Ort. Die Beschriftung der historischen Fässer bezeugt, dass die Weine von der Mosel und aus dem Rheingau beliebt waren
© Autor, Quelle, Lizenz

Heimeligkeit Atmosphäre: Das Schnoor-Viertel – kurz Der Schnoor genannt – in der Bremer Altstadt, vermutlich der älteste Teil des Ortes als anfänglicher Kiez der Fischer und Schiffer, im Zweiten Weltkrieg von Zerstörungen weitgehend verschont. Etwa dort, wo im Bild die Frau mit der burgunderroten Jacke zu sehen ist, befindet sich das schöne Gasthaus-Restaurant Levante im Schnoor (früher Schörters Leib & Seele)
© Autor, Quelle, Lizenz

Bremen

Unesco-Welterbe Rathaus

Bremer Ratskeller, https://www.ratskeller-bremen.de

Levante im Schnoor (früher Schröters Leib und Seele), Altstadt, Schnoorviertel, https://levante-schnoor.de

alto, Altstadt, https://www.alto-bremen.de

Justus, Tabakquartier, https://justus-bremen.de

Kränholm, Bezirk Nord, Burglesum, https://www.kraenholm.de

 

Bremerhaven

Pier6, www.restaurant-pier6.de

 

Norderney

Unesco-Welterbe Wattenmeer

Marienhöhe, www.marienhoehe-norderney.de

Seesteg, www.seesteg-norderney.de

Oktopussy, www.oktopussy-norderney.de

La Mer Norderney, www.la-mer-norderney.de

Müllers, www.nelson-mueller.de/muellers-auf-norderney

Weisse Düne, https://www.weisseduene.com

 

Juist: Strand im Winter© Arne Hückelheim, Quelle, Lizenz

Magische Momente – am Strand von Juist im Winter. Gut tut nach einem Spaziergang ein Tee mit Rum und ein Rührei mit Nordseekrabben
© Arne Hückelheim, Quelle, Lizenz

Juist

Unesco-Welterbe Wattenmeer

Hohe Düne, https://juist-gastronomie.de

Danzer´s feines Achter´n Diek, https://www.danzers.de

 

Ostfriesland

Unesco-Welterbe Wattenmeer

Speicher 77, Norden, https://www.speicher77.de

Restaurant Heimisch im Hotel Reichshof, https://www.reichshof-norden.de

Fährhaus, Nessmersiel, https://www.faehrhaus-nessmersiel.de

Hafensänger Dornumersiel, Dornum, https://hafensaenger.info

Zur Waage, Leer, www.restaurant-zur-waage.de

 

Emsland

Landgasthof Backers, Twist, https://www.gasthof-backers.de

 

Anhang

I.
Eine Gastronomie der Mitte
Das verjüngte Gasthaus als schöner Ort 

Die Auswahl der Gasthäuser fußt teils auf persönlicher Kenntnis, teils auf digitaler Recherche. Berücksichtigt wird die Lage des Lokals, so reizvoll wie möglich, sei es auf dem Land, sei es in der Stadt, ferner die Architektur des Hauses, ob historisch, ob modern, verbunden mit der Einrichtung, ohne Rüsch und Plüsch, ohne Fake, sondern mit dem Reiz purer Materialien, Holz aus Schreinerhand, glasierten Kacheln, Naturstein, bis hin zu poliertem Beton, klar, geradlinig, elegant-gemütlich. Entscheidend ist ein gewisser Zauber, der die Stimmung hebt.

Das Gasthaus gibt sich zugänglich und entspannt, verzichtet auf die hochmögende Eindeckung der Tische, erspart sich pseudo-feudale Allüren, ist bürgerlich im besten Sinn des Wortes. An Feiertagen und bei Festen mag ein weißes Tuch angemessen sein. Das Gasthaus entwickelt ein Gespür für das Schickliche, das rechte Maß.

Wichtig ist eine Küche, die die Natur erlebbar macht, den Wechsel der Jahreszeiten, gefördert von einer Ökonomie der Nähe, mit dem Faible für frische, saisonale, regionale Waren, verfeinert vom handwerklichen Verständnis für eine genaue, schonende, schnörkellose Zubereitung, kein beliebiges Vielerlei, sondern überlegt und ruhig komponiert, farbig und fein, erkennbar und schmeckbar, gesund und bekömmlich.

Auch auf dem Teller herrscht keine Überformalisierung vor, kein Getue, sondern eine gewisse Einfachheit, elegante Lässigkeit, Anmut und Grazie – ein Essen, das das Gemüt berührt, seien es traditionelle Gerichte, seien es freie, unkomplizierte Kompostionen, bei denen Gemüse, Nüsse und delikate Öle eine immer größere Rolle spielen; am besten mit kleiner Karte und wenig Abfall, low or zero waste. Selbstverständlich soll es auch guten Wein, gutes Bier, Naturwein und Craftbier, zeitgmäße alkoholfreie Getränke und herzlichen Service geben.

Empfohlen werden Lokale, die mehr oder minder dem Typus des Gasthauses entsprechen, ob volkstümlich, ob gehoben, ob Berühmtheiten oder ob Entdeckungen, die neuen Formen einer Gastronomie der Mitte, darunter auch verwandte Arten des Gasthauses, wie das Bistro, die Brasserie, die Trattoria, die Tages- und Essbar. Nicht selten gehören auch Zimmer oder ein Hotel mittlerer Größe dazu. Es geht um schöne Orte mit gelassenem Genussleben.

II.
Verzeichnis
der Regionen und Städte mit guten Gasthäusern an der Nordsse und in Hansestädten, mit Häusern der Romantik, der Zeitgenossenschaft und nachhaltigen Lebensform

Sylt

Nordfriesland

Ostseefjord Schlei

Dithmarschen, Holstein im Westen

Holstein im Osten

Lübeck

Hamburg

Lüneburger Heide

Bremen

Norderney

Juist

Ostfriesland

Emsland

 

Siehe auch:

Gute Gasthäuser in Deutschland

 

Kulturgeschichtliche Betrachtungen

zum Gasthaus

in meinem Buch:

 

Ein Geschenkbuch und Mitbringsel für Gasthausliebhaber

Näheres unter: Link (Suhrkamp und Insel Verlag)

„Erwin Seitz zeigt in seinem kleinen Buch, wie gastronomische Tradition 2021 (…) funktionert: Kein Festhalten an der Asche, sondern ein Weiterleiten der Flamme.“ Jan-Peter Wulf, Das Filter

„(…) ein schlichtes, unterhaltsames, bildendes und anregendes Nicht-nur-Sommervergnügen“,  Roland Biswurm, Bayerischer Rundfunk

Nach oben