Schöne Orte
Von bodenständig-ländlich bis weltläufig-urban
Von Erwin Seitz
Eine Reise von Thüringen über das südliche Sachsen-Anhalt nach Sachsen. Empfehlungen für Ausflüge und Touren. Inhaltsverzeichnis im Anhang.
Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal
mit Unesco-Welterbe Alte Buchenwälder
Restaurant 12hundert9 im Burghotel Scharfenstein, Leinfelde-Worbis-Beuren, https://www.burghotel-scharfenstein.de
Klausenhof Burg Harnstein, Bornhagen, https://www.klausenhof.de
Thüringer Wald
Unesco-Biosphärengebiet
Restaurant im Hotel Vergißmeinnicht, Oberhof, https://www.haus-vergissmeinnicht.de
Landgasthof zur Tanne, Waltershausen-Schnepfenthal, https://www.zurtanne.de
Gasthaus Waldfrieden, Ilmenau-Frauenwald, https://www.waldfrieden-frauenwald.de
Rhön
Unesco-Biosphärengebiet
Thüringen-Hessen-Unterfranken
Wohnzimmer in der Rhöner Botschaft, Dermbach, https://www.rhoener-botschaft.de/wohnzimmer
Landhotel Zur Grünen Kutte, Dermbach-Bernshausen, https://www.gruene-kutte.de/erholung/kulinarik
Kaufmann´s Restaurant am Schlosspark, Gersfeld https://www.kaufmanns-am-schlosspark.de
Wirtshaus im Weißen Rössel, Burkardroth-Stralsbach, https://www.weisses-roessl-rhoen.de
Braunsmühle, Bischofsheim, https://braunsmuehle-mirring.de

Lust auf die Stadt: Die historische Krämerbrücke in Erfurt. Die Gebäude auf der Brücke reichen bis in die Zeit um 1486 zurück. Heute findet man in den Läden vor allem Kunsthandwerk und Antiquitäten. Im Gera-Talgrund unter der Bücke entstand im 13. Jahrhundert eine Mikwe, ein jüdisches Ritualbad, mittlerweile in ein kleines Museum verwandelt, in Ergänzung zum größeren jüdischen Museum in der Alten Synagoge in der Waagegasse, nur ein paar Gehminuten von der Krämerbrücke entfernt. In Blicknähe zur Brücke befindet sich auch das schöne Gasthaus-Restaurant Ballenberger
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Erfurt
mit Unesco-Weltstätte Jüdisch-Mittelalterliches Erbe
Ballenberger, https://www.das-ballenberger.de
Kromer´s, https://www.kromers-restaurant.de
Alma am Anger, https://hotel-alma-erfurt.com

Ein geistig-literarischer Kult-Ort der Deutschen: Das Goethehaus am Frauenplan in Weimar – mit original erhaltenen Wohnräumen des Dichters und mit Goethe-Museum. In einem Nachbarhaus, im Gasthaus Zum Weißen Schwan, quartierte Goethe einst seine auswärtigen Freunde ein. Bis heute kann man dort einkehren, essen und es sich gutgehen lassen. Am Frauenplan befindet sich ebenfalls das Hotel Erbenhof mit hübschen Restaurant, in einem ehemaligen barocken Palais
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Foyer und Treppen des Hauptgebäudes der heutigen Bauhaus-Universität mit der Eva von Rodin. Ursprünglich zwischen 1904 und 1911 nach Plänen von Henry van de Velde als Kunstschule errichtet, war das Gebäude von 1919 bis 1925 das Hauptgebäude des Bauhauses in Weimar. Van de Velde hatte den Bauhaustil vorbereitet. Wie Goethe liebte er den klassischen Gedanken der klaren, vereinfachten Form, hell und freundlich, was dann vom Bauhaus übernommen wurde
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Weimar
Unesco-Welterbe Klassisches Weimar und Bauhaus Weimar
Erbenhof, https://www.erbenhof.de
Gasthaus Zum weißen Schwan, https://weisserschwan.de
Weinbar Weimar, https://weinbar-weimar.de
Benediktiner Wirtshaus im joHanns Hof, https://www.restaurant-weimar.com
Residenz Café & Restaurant, https://www.residenz-cafe.de
Region Weimar
Gasthaus Zum Güldenen Zopf, Blankenheim, https://www.zumzopf.de

Auch eine Passion der Deutschen: das Wandern – und das Einkehren. Hier: Im Krug zum grünen Kranze, Volksliederkarte Nr. 251 von Paul Hey. Der Liedtext stammt von Wilhelm Müller (der auch die Texte für Schuberts Winterreise verfasste), entstanden um 1821 nach einem Besuch des Ausflugslokals Im Krug zum grünen Kranze in Halle an der Saale. Das Wandern steckt den Deutschen im Blut, wie es in einem anderen Wanderlied heißt. Typisch für die Gasthäuser hierzulande gibt es mal Bier, mal Wein als Hauptgetränk. Ein Musterbetrieb des Weinbaus der Saale-Unstrut-Region ist das Weingut Böhme & Töchter in Gleina, https://www.boehme-toechter.de
Saale-Unstrut
Im Krug zum grünen Kranze, Halle an der Saale, https://krugzumgruenenkranze.de
Zufriedenheit, Naumburg an der Saale, https://gasthof-zufriedenheit.de
51° im Weinhotel Freylich Zahn, Freyburg (Unstrut), https://51grad.ursprung.de
Leipzig I
Zentrum
Planerts, https://planerts.com
Macis, https://macis-leipzig.de
Auerbachs Keller, https://www.auerbachs-keller-leipzig.de
Leipzig II
Um das Zentrum herum
Münsters, Leipzig-Gohlis, https://münsters.com
Pekar, Leipzig-Lindenau, https://wir-sind-pekar.de
Harz
mit Nationalpark
Thüringen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen
Waldschlösschen, Nordhausen, https://www.waldschloesschennordhausen.de
20zwanzig im FreiWerk, Südharz-Stolberg, https://www.hotel-freiwerk.de
Villa Bodeblick, Schierke, https://www.villa-bodeblick.de
Gaststuben im Gothischen Haus, Wernigerode, https://www.travelcharme.com/hotels/gothisches-haus-wernigerode/gastronomie
Weinbar im Hotel Anno 1910, Wernigerode, https://www.hotel-anno1910.de
Weinstube im Hotel am Brühl, Quedlinburg, https://www.hotelambruehl.de/weinstube-am-bruehl
Restaurant im Hotel Rathaus, Wildemann, https://www.hotel-rathaus-wildemann.de/restaurant-wildemann
Leo´s im The Hearts Hotel, Braunlage, https://theheartshotel.com

Das Fichtelberghaus auf dem Fichtelberg, auf 1214 m Höhe, die höchste Erhebung des Erzgebirges und zugleich der höchste Punkt der ehemaligen DDR, ursprünglich errichtet 1889, nach einem Brand 1963 erneuert, als Prestigebau des sozialistischen Staats, mit viel Kunst und Handwerk im Innern, Foto vom Sommer 2010. Klassiker der erzgebirgischen Küche gibt es ein paar Kilometer weiter nördlich in der Gaststub´ zur Bimmelbah´ in Sehmatal-Neudorf, Griene Kließ, Klöße mit geriebenen, rohen Kartoffeln, in einer Pilzbrühe, ebenso geschmorte Rinderroulade auf Wurzelgemüsepüree oder, moderner, Lachs mit Fichten-Kräuterkruste und Krebsbutterschaum.
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Erzgebirge
mit Unesco-Welterbe Montanregion
Erzgebirgsstuben im Fichtelberghaus, auf 1214 m Höhe, Oberwiesenthal, https://hotel-fichtelberghaus.de/restaurant-oberwiesenthal
Gaststub´ zur Bimmelbah´, Sehmatal-Neudorf, https://gaststub-zur-bimmlbah.de
Grüner Zweig, Schlettau, https://hotel-gruener-zweig.de
De gute Stub´, im Ratskeller Schwarzenberg, https://www.ratskeller-schwarzenberg.de
Zur Börse, Zwönitz, https://www.zur-boerse-zwoenitz.de
Himmel und Hölle, Freiberg, https://www.himmelundhoelle-freiberg.de

Der Genuss des Lebens: Orangenbäume im Dresdener Zwinger, dahinter das Kronentor im Stil des Rokokos, nach Plänen von Matthias Daniel Pöppelmann, vollendet 1719, im Auftrag von August dem Starken, der Kurfürst von Sachsen und König von Polen war. Tor und Zwinger geben sich offen und durchbrochen, heiter und verspielt. Es vermitteln sich Statik und Bewegung, Takt und Tanz. Tatsächlich war der Zwinger einst die Kulisse für höfische Feste im Freien. An der nördlichen Außenseite des Zwingers entdeckt man das hübsche Café-Restaurant Alte Meister, verbunden mit der Gemäldegalerie Alte Meister
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Dresden I
Altstadt
Alte Meister, im Zwinger, https://altemeister.net
Ven, in der Nähe der Frauenkirche, https://www.ven-dresden.de
Dresden II
Um die Altstadt herum
Elbuferei, Neustädter Elbufer, https://www.elbuferei.de
elements Deli, Neustadt, https://www.restaurant-elements.de
Sankt Pauli Tagesbar & Restaurant, Neustadt, https://sankt-pauli.in
Villandry, Neustadt, https://villandry-dresden.de
Lila Soße, Neustadt, https://www.lilasosse.de
Daniel, Blasewitz, https://www.restaurant-daniel.de
Schmidt´s, Hellerau, https://www.schmidts-dresden.de
Region Dresden
Gasthaus auf Schloss Wackerbarth, Radebeul-Niederlößnitz, https://www.schloss-wackerbarth.de/gasthaus/weinkulinarische-erlebnisse
Panoramarestaurant Spitzhaus, Radebeul, https://spitzhaus-radebeul.de
Adams Gasthof, Moritzburg, https://www.adamsgasthof.de
Gasthof Bärwalde, Radeburg, https://olav-seidel.de
Felsenbirne, Pirna, https://felsenbirne-restaurant.de

Suche nach göttlichen Zeichen: Chaos und Statik, Abgrund und Streben nach oben, Dunkelheit und Helligkeit, Sterben und Leben, im Grün der Bäumchen, Werden und Vergehen, transzendenter Trost – Felsenlandschaft im Elbsandsteingebirge, Gemälde von Caspar David Friedrich, 1822. An Leib und Seele stärken kann man sich in der Wachbergbaude, mit Spinatknödel, Pilzsoße und Bergkäse, desgleichen mit einer Bachforelle oder einem Wildgulasch mit böhmischen Knödeln
Sächsische Schweiz
mit Nationalpark
Wachbergbaude, Saupsdorf, https://www.wachbergbaude.de
Bergwirtschaft Kuhstall, Bad Schandau, https://berggast.de/kuhstall
Gambrinius, Bad Schandau, https://www.zimmermanns-restaurants.de
Ziegelscheune, Bad Schandau-Krippen, https://www.ziegelscheune.de und https://www.zimmermanns-restaurants.de
Landgasthof Quartier 5, Gohrisch, https://www.quartier-5.de
Bergwirtschaft Papststein, Gohrisch, https://www.berggast.de/papststein
Oberlausitz
mit Naturpark Zittauer Gebirge
Erbgericht Tautewalde, Wilthen-Tautewalde, https://tautewalde.de
Sorbisches Restaurant Wjelbik, Bautzen, https://www.wjelbik.de/sorbisches-restaurant-lausitz
Lindners Grenzschänke, Neusalza Spremberg-Friedersdorf, https://www.lindners-grenzschaenke.de
Berggasthof Beckenbergbaude, Kottmar-Eibau, https://www.beckenbergbaude.de
Töpferbaude Oybin, https://www.toepferbaude.de/baude-im-zittauer-gebirge
Görlitz
Horschel im Hotel Emmerich, https://horschel-restaurant.de, im https://emmerich-hotel.net
Schneiderstube im Hotel Tuchmacher, https://hotel-tuchmacher.de
Bierblume, https://www.bierblume-goerlitz.de
Jakobs Speiselokal, https://www.facebook.com/jakobssoehne/?locale=de_DE
Obermühle Görlitz, https://www.obermuehle-goerlitz.de
Restaurant im Hotel Insel der Sinne, https://www.inseldersinne.de
Anhang
I.
Eine Gastronomie der Mitte
Die Auswahl der Gasthäuser fußt teils auf persönlicher Kenntnis, teils auf digitaler Recherche. Berücksichtigt wird die Lage des Lokals, so reizvoll wie möglich, sei es auf dem Land, sei es in der Stadt, ferner die Architektur des Hauses, ob historisch, ob modern, verbunden mit der Einrichtung, ohne Rüsch und Plüsch, ohne Fake, sondern mit dem Reiz purer Materialien, Holz aus Schreinerhand, glasierten Kacheln, Naturstein, bis hin zu poliertem Beton, klar, geradlinig, elegant-gemütlich, mit indirekter Beleuchtung und Lichtregie. Entscheidend ist ein gewisser Zauber, der die Stimmung hebt.
Das Gasthaus gibt sich zugänglich und entspannt, verzichtet auf die hochmögende Eindeckung der Tische, erspart sich pseudo-feudale Allüren, ist bürgerlich im besten Sinn des Wortes. An Feiertagen und bei Festen mag ein weißes Tuch angemessen sein. Das Gasthaus entwickelt ein Gespür für das Schickliche, das rechte Maß.
Wichtig ist eine Küche, die die Natur erlebbar macht, den Wechsel der Jahreszeiten, gefördert von einer Ökonomie der Nähe, mit dem Faible für frische, saisonale, regionale Waren, verfeinert vom handwerklichen Verständnis für eine genaue, schonende, schnörkellose Zubereitung, kein beliebiges Vielerlei, sondern überlegt und ruhig komponiert, farbig und fein, erkennbar und schmeckbar, gesund und bekömmlich. Die Grenzen sind nicht genau festgelegt. Gelegentlich kommt es zum Twist einer regional-europäischen oder regional-globalen Küche.
Auch auf dem Teller herrscht keine Überformalisierung vor, kein Getue, sondern eine gewisse Einfachheit, elegante Lässigkeit, Anmut und Grazie – ein Essen, das das Gemüt berührt, seien es traditionelle Gerichte, seien es freie, unkomplizierte Kompostionen, bei denen Gemüse, Nüsse, Pilze und delikate Öle eine immer größere Rolle spielen; am besten mit kleiner Karte und wenig Abfall, low or zero waste. Selbstverständlich soll es auch guten Wein, gutes Bier, Naturwein und Craftbier, zeitgmäße alkoholfreie Getränke und herzlichen Service geben.
Empfohlen werden Lokale, die mehr oder minder dem Typus des Gasthauses entsprechen, ob volkstümlich, ob gehoben, ob Berühmtheiten oder ob Entdeckungen, die neuen Formen einer Gastronomie der Mitte, darunter auch verwandte Arten des Gasthauses, wie das Bistro, die Brasserie, die Trattoria, die Tages- und Essbar. Nicht selten gehören auch Zimmer oder ein Hotel mittlerer Größe dazu. Es geht um schöne Orte mit gelassenem Genussleben.
II.
Verzeichnis
der Regionen und Städte mit guten Gasthäusern in Thüringen und Sachsen,
mit Häusern der Romantik, der Zeitgenossenschaft und nachhaltigen Lebensform
Eichsfeld-Hainich-Werratal
Thüringer Wald
Rhön
Erfurt
Weimar
Saale-Unstrut
Leipzig
Harz
Erzgebirge
Dresden
Sächsische Schweiz
Oberlausitz
Görlitz
Kulturgeschichtliche Betrachtungen
zum Gasthaus
in meinem Buch:
Ein Geschenkbuch und Mitbringsel für Gasthausliebhaber
Näheres unter: Link (Suhrkamp und Insel Verlag)
„Erwin Seitz zeigt in seinem kleinen Buch, wie gastronomische Tradition 2021 (…) funktionert: Kein Festhalten an der Asche, sondern ein Weiterleiten der Flamme.“ Jan-Peter Wulf, Das Filter
„(…) ein schlichtes, unterhaltsames, bildendes und anregendes Nicht-nur-Sommervergnügen“, Roland Biswurm, Bayerischer Rundfunk